Steuer für die Zweitwohnung

Über die Zweitwohnungssteuer will die Stadt Kempen jährlich 300.000 Euro reinholen.

Die Stadtsäckel sind leer, alles wird teurer, die Pro-Kopf-Verschuldung steigt, Kempens Kämmerer hat im Stadtrat eine Kreditneuaufnahme bis zum Jahr 2025 in Höhe von 36 Millionen Euro angekündigt. Da die Gewerbesteuer wegen Corona geringer ausfällt, muss die Stadt schauen, woher das fehlende Geld für Projekte wie Schulcampus, Familiensportpark, Rathaussanierung zu nehmen ist. Also werden nicht nur Hausbesitzer und Landwirte steuerlich stärker zur Kasse gebeten und die Parkgebühren erhöht. Auch bei den Wohnungseigentümern holt sich die Stadt mehr Geld. Konkret: Die Zweitwohnungssteuer ist beschlossene Sache. Der Kämmerer erhofft sich allein dadurch jährliche Mehreinnahmen in Höhe von 300.000 Euro.

Bei der Zweitwohnungssteuer handelt es sich um eine Aufwandsentschädigung. Sie betrifft diejenigen, die eine Zweit- oder Nebenwohnung in der Stadt haben. Dieses Recht entspringt dem Gedanken, auch diejenigen zu belasten, die durch eine Nebenwohnung die städtische Infrastruktur nutzen.

Jede Kommune ist freigestellt, ob sie die Steuer erhebt

Es ist jeder Kommune freigestellt, sich an diesem Topf zu bedienen. Auch die Höhe ist verhandelbar. In den meisten NRW-Städten liegt der Prozentsatz um die zehn Prozent der Jahreskaltmiete. Einige – so auch Kempen – verlangen bis zu 15 Prozent. Ab dem neuen Jahr müssen Zweitwohnungsbesitzer mit dem neuen Bescheid rechnen.

Außen vor bleiben die Besitzer von Caravans – der Wohnwagen gilt nicht als Zweitwohnung. Was ist mit der Studentin, die in München Jura studiert und beim Kempener St. Martin im alten Kinderzimmer am Möhlenwall übernachtet? Auch sie muss für ihre „Zweitwohnung“ nichts bezahlen.

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